Ich habe nachgedacht über diese Frage …. angefangen mit der Geschichte vom Garten Eden …
Die Menschen hatten alles, was sie brauchten in unendlicher Form. Sie durften alles nutzen, mit dem Auftrag von Gott, sich die Erde untertan zu machen. Und das Wichtigste: Gott war anwesend. Die Menschen konnten mit Gott kommunizieren ... jederzeit. Sie konnten sich Rat holen für die Aufgaben, die auf sie warteten. Und Gott beschenkte (segnete) sie mit seiner Gegenwart. Es war Harmonie pur.
Dann war da die Schlange, die etwas wach rüttelte im Menschen: der erste Funken von Unzufriedenheit. Mensch wollte mehr … die Schlange versprach, dass sie etwas bekommen könnten, was bisher nur Gott besaß. Sie könnten ein Stück weiter sein wie Gott. Was bedeuten würde, unabhängiger von Gott zu sein – selbst Macht zu besitzen. Dieser Funken zur „Ursünde“ würde so weitergehen – weg von Gott, selbstständig sein, die Kontrolle … ein Feuer, das die Menschheit immer weiter verzehren würde….
Gott sagte: könnt ihr haben. Dazu könnt ihr aber nicht weiter im Garten Eden bleiben – denn hier herrscht Einigkeit und Harmonie, in jeder Beziehung. Gott wurde unsichtbar für die Menschen, hat aber die ganze Zeit, im stetigen Auf und Ab, die Menschen aller Zeiten dazu gerufen, umzukehren zu Gott. Gott bot den Menschen an, mit IHM im Gespräch zu bleiben, IHN in alle Bereiche des Lebens mit ein zu beziehen – damit sie gute Wege finden, für alle Bereiche des Lebens.
Wie aber allgemein bekannt ist, war es bis heute so, dass die Menschen allgemein hauptsächlich dann Gott suchen, wenn sie Probleme haben…. wenn es ihnen nicht gut geht. Und darum nutzt Gott diese Zeiten, um Menschen dort abzuholen, wo sie gerade leben.
Im AT kann man viele Geschichten darüber lesen, wie Gott einzelne Menschen beauftragt, ihre Mitmenschen zu IHM zurück zu führen. Das waren Menschen, die ihr Leben in einer Beziehung zu Gott lebten. Gott hat quasi durch diese Menschen hindurch gewirkt, um die Menschheit zu Gott zurück zu führen, indem sie demonstrierten, dass Gott aus allem was geschieht, etwas Gutes entstehen lassen kann. Und es auch tut, wenn man auf IHN vertraut.
Und so denke ich, kam dann Jesus, als der Erlöser, von der Unabhängigkeit von Gott zur Freiheit im Leben MIT Gott führen konnte. Weil Jesus das durchgehalten hat, sein ganzes Erdenleben. ER war es, der dafür sorgte, dass „die Zeit erfüllt wurde“ so dass alle Menschen eine Weg finden konnten zurück zu Gott. Das ist das einzige und wichtigste Ziel, was Gott mit den Menschen hatte.
Die Gesetze und alle Rituale waren und sind eigentlich nur Werkzeuge und Hilfsmittel, um (für sich selbst) zu erkennen, ob Gott noch eine Rolle spielt im gesamten Leben. Das erste Gebot lautet: Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen …
Liebe hat nichts mit Pflichterfüllung oder Strafen zu tun. Liebe ist eine Verbindung, die auf den Gegenüber gerichtet ist, mit allen Sinnen und dem Wunsch, diesem zu gefallen und Gutes zu tun. Darum ist die Liebe auch das erste und einzige Gebot, das alle anderen Gebote überstrahlt. Zuerst die Liebe zu Gott – und durch IHN der Fähigkeit zur Liebe für alle Menschen.
Menschen die den Weg zu Gott gefunden haben und mit Gott leben, sündigen insofern nicht mehr, dass sie nicht mehr von Gott abgewendet leben, sondern sich in allen Lebensbereichen Gott zuwenden. Gott allein kann sie dann befähigen, das Richtige zu tun. Oder auch, wenn der Mensch strauchelt oder fällt, ihn wieder aufzurichten und Segen empfangen und weitergeben – indem Menschen lebendige Wegweiser für Andere werden können – zu Gott hin.
So war es eigentlich zu allen Zeiten - auch in der Zeit, bevor Jesus kam. Also hat Gott nichts ausgesetzt, bis endlich der Erlöser kam, sondern Jesus hat die Botschaft von Gottes Ruf: "kommt her zu mir, ich will euch geben, was ihr braucht im Leben" nur besser für alle Menschen zugänglich gemacht, indem er seinen Auftrag von Gott erfüllt hat, und so Gottes Liebe weitergab.