Mittwoch, 12. Juni 2024

Wie kann ein Mensch Gott erkennen ... wer/wie/was ist Gott ?

 Ein (für mich) ganz neues Thema kam im Forum auf. Zwar von der Fragestellung nicht neu, aber aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet.

Dazu hat ein User ein Zitat von "Sadhu Sundar Singh" verlinkt - aus einer seiner Visionen ...

„Als ich zum ersten Male den Himmel betrat, blickte ich rings um und fragte: ,Aber wo ist Gott? Und man sprach zu mir: ,Gott wird hier ebensowenig erschaut wie auf Erden, denn Gott ist unendlich. Aber da ist Christus! Er ist Gott. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes und nur in Ihm können wir Gott erblicken, im Himmel wie auf Erden."

Der Link zum Buch (PDF)

https://www.imagomundi.biz/wp-content/uploads/2021/01/PNMY69-Der_Sadhu_Christliche_Mystik-Streeter_Appasamy.pdf

auf den gedruckten Seiten steht Seite "32" - im PDF-Dokument ist es Seite 36

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...meine ersten Gedanken dazu....

Ich habe den Namen von Sadhu Sundar Singh (*SSS) das erste Mal auf einer Kinderplatte gehört, mit dem Lied "Ich bin entschieden zu folgen Jesus" - und mit der Geschichte, dass seine Verwandten ihn vergiften wollten, weil er Christ wurde - aber er den Anschlag überlebt hat.


Niemand kann sagen: Gott ist so oder so. Er IST einfach ... der Ursprung alles Seins. Man kann ihn nur erkennen an allem, was er geschaffen hat. Da gibt es keine Personen die speziell "Gott" sind. Er ist überall. Dem Mose stellt er sich vor als "Ich bin der ich bin".

Jeder Mensch hat etwas von Gott in sich - ist aber nicht Gott. Weil man Gott nicht sehen kann. Er hat keine Grenzen, keinen Rahmen, in dem man ihn betrachten kann. Darum ist Jesus so etwas wie ein Bild von Gott - nur mehr als ein normales Bild. In seiner Schöpfung und in seinen Spuren kann man Gott erkennen. 

Für mich wäre es eine Erweiterung, dass ich besser verstehen könnte, was Jesus gerade für die unsichtbare Welt bedeuten könnte. Bisher gab es nur die Kreuzigung für unsere Sünden (auf der Erde) und die "Bekehrung" für das Leben danach ... mit vielen Fragen zum "Warum". Braucht Gott ein Opfer, um die Menschen (die er selbst geschaffen hat) annehmen zu können?

Und dann ging Jesus voraus, um den "Himmel" für die Seinen vorzubereiten ... damit diese ihn anbeten können...... sonst nichts? ER ließ den "Heiligen Geist" (*HG) als "Tröster" zu den Menschen kommen, um ihnen Gottes Plan mit ihnen verständlich zu machen.

Wenn nun die eigentliche "Aufgabe" von Jesus diese war, dass sie Gott quasi sichtbar macht für "uns" (wer auch immer sich dazu zählt) - weil Gott sonst nicht sichtbar ist für die Menschen, dann macht das Ganze (für mein Empfinden) mehr Sinn. Denn Gott gab "der Welt" seinen Sohn nach Joh.3,16... damit die Welt IHN erkennt - im Erdenleben sowie im "Leben danach". 

Samstag, 8. Juni 2024

Ist die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel die einzige?

Ich erinnere mich an eine Aussage von einem "SonntagschulOnkel", als ich noch Kind war. Der meinte, zwischen dem ersten und zweiten Vers in der Bibel läge eine lange Zeit. Weil Gott natürlich nichts schaffen würde, was "wüst und leer" wäre. Gott hätte von Anfang an eine vollkommene Welt erschaffen. Dann sei aber eine Katastrophe (er meinte, den Fall Satans) dazwischen gekommen, der alles zerstört hätte. Und danach geschahen die Dinge, die im Schöpfungsbericht in den folgenden Versen der Bibel beschrieben werden.

Obwohl ich noch ein Kind war, ist mir diese Version der Schöpfungsgeschichte in Erinnerung geblieben. Danach hatte ich aber nie wieder diese Version der Schöpfung von anderen gehört. 

Aber im Gespräch über das Böse im Forum hat jemand genau diese Theorie auch angesprochen ... mit der Ergänzung, dass in dieser Phase Engel die Erdenbewohner gewesen wären....begründet mit der Geschichte aus Hes. 28, weil man über keinen menschlichen Fürsten so etwas sagen könne, was dort über einen Fürsten gesagt wird.   

Auf diese Weise fühle ich mich angeregt, neu darüber nachzudenken, wie es wäre, wenn das so stimmt. 
Auch die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel könnte ich dann besser verstehen, wenn "das Böse" eben nichts Neues war. 

Mir ist natürlich bewusst, dass ich - ebenso wie alle anderen Menschen - auf dieser Erde nie die vollkommene Wahrheit erfassen kann. Aber ich nehme trotzdem auch solche Gedanken ins Visier, indem ich auch darüber im Gespräch mit Gott bleibe. Auf diese Weise bin ich mir sicher, dass Gott es nicht zulässt, dass "verbotene Gedanken" sich bei mir einnisten, wenn ich mit aufrichtigem Herzen Gott suche. 

Donnerstag, 6. Juni 2024

Der Satan in der Geschichte Hiobs

...entstanden im Gespräch um das Böse < > das Gute

In der Geschichte des Hiob ist der Satan ein Untertan Gottes - der aber selbstständig agiert. Er "führt in Versuchung" und macht Gott Vorschläge, wie ein Mensch auf seine absolute Loyalität zu Gott geprüft werden könnte.

Gott gibt ihm begrenzte Macht, diese "Prüfung/Versuchung" durchzuführen. 

Ich denke, die Versuchung fing schon mit den "Freunden" Hiobs an..... oder noch früher, mit der eigenen Ehefrau. Gott hat es bis zu einem bestimmten Punkt zugelassen. Das war der Punkt, an dem Hiob ansprechbar war, für Fragen, die Gott ihm dann selbst stellte.

Der Satan hat quasi den Menschen "Hiob" bereit gemacht, dass dieser Mensch in seinem ganz persönlichen Leiden ansprechbar wurde ... zB zu der Frage: warum.

Für manche Leser ist wahrscheinlich das Reden Gottes noch fragwürdiger, als das Leiden selbst. Gott redet gar nicht über das Leiden, sondern darüber, wie das Verhältnis des Hiob zu Gott selbst ist. Und Hiob versteht es und verändert etwas. Danach erwähnt auch Hiob sein Leiden gar nicht mehr - als wenn er es vergessen hätte.

Am Ende wird Hiob für seine Standhaftigkeit von Gott belohnt und die Versucher verurteilt.

Der Satan agiert hier wie manche Psychologen (zB bei Werbung) der Schwachstellen aufdeckt und für seine Zwecke nutzt. Gott gebraucht dies, um die Menschen zu prüfen und die Schwachstellen anzusprechen. Nicht mit dem Ziel (das der Satan hat) den Menschen zu verurteilen, sondern um ihm zu zeigen, dass er Gott im ganzen Leben braucht, um nicht zu Fall zu kommen. Und selbst wenn der Mensch stolpert und auch mal fällt, streckt Gott ihm die Hand hin, die dem Menchen helfen kann, wieder aufzustehen und weiterzugehen ... ohne die Last, die ihn zu Fall gebracht hat. Auf diese Weise erleben Menschen oft im Leiden, dass sie Gott näher kommen als zuvor, und dass das Leiden seinen "Stachel" verliert.

Das ist die Art, wie ich Gott schon viele Jahre lang erlebe. Und das ist der Grund, warum ich denke, dass vieles, was Beobachter nur als "Böse" erkennen können von Gott benutzt und "unschädlich" gemacht werden kann .. wenn wir Seine Nähe zulassen und seine Hand ergreifen. Das Ergebnis kann zunächst nur der Betroffene erkennen. Später vielleicht auch Beobachter darin, was den betroffenen Menschen verändert hat.

Gut und Böse im Ausgleich miteinander = überwinden

 Fortsetzung zum Thema  im Gespräch....

Dass es Böses gibt, schließe ich nicht aus. Gerade auch weil der Mensch selbst die Entscheidungsfreiheit hat. Es geht mehr darum, dass es ausgewogen bleibt, so dass es möglich ist, dem Bösen zu begegnen mit Gutem. Das ist die altbekannte Geschichte der "Liebe", so wie Gott sie austeilt und fähig macht, zum weitergeben. Das bedeutet mMn "das Böse mit dem Guten  zu überwinden".

Diese Liebe welche von Gott kommt, kann auch nur empfangen werden, wenn der betroffene Mensch mit Gott in Verbindung ist und bleibt. Ohne Gott besteht die Gefahr, dass die Waage zur falschen Seite Übermacht bekommt, so dass das Böse überwiegt.

Der Kernpunkt um den es dabei geht, liegt dabei in erster Linie darin, die Dinge MIT Gott anzugehen. Wer mit Gott in Verbindung steht, der wird von Ihm auch befähigt, das Richtige zu tun. Und dann kann Gott auch aus Bösem Gutes entstehen lassen, wenn man durch Handlungen es nicht schafft, das Böse mit dem Guten zu überwinden. Gott sieht dabei nicht das vordergründige Verhalten, sondern das Herz an - und befähigt ein stückweit auch den Menschen, weiter zu blicken, als nur bis zum nächstliegenden Horizont.

Als Beispiel denke ich da an die Geschichte von Joseph aus 1.Mose Kap. 39-50

Joseph wurde von seinen Brüdern als Sklave verkauft, wurde von einer Frau verraten und ins Gefängnis geworfen - kam dann durch eine Traumdeutung zu Ehren und wurde Minister, der das Land vor dem Hungertod bewahren konnte. In alle den Stationen auf seinem Leidensweg hieß es immer, dass Joseph mit Gott rechnete und Gott mit ihm war. So hat Gott ihn durch das Leiden hindurch geführt und letztendlich von Gott "erhoben" vor seinen Brüdern, denen er später vergeben hat.

Diese Geschichte, zusammen mit der Hiobsggeschichte, ist für mich ein guter Anhaltspunkt, bei dem es darauf ankommt, Böses mit Gutem zu überwinden. IN der Verbindung zu Gott bekommt ein Mensch Fähigkeiten, tiefer zu schauen, als das, was vor Augen ist - und dadurch auch mehr Antrieb und Kraft, Leiden zu überwinden.